Bericht
Julius van de Ven hat als Auslandszivildiener ein Jahr in der Brother Konrad School in Lira/Uganda, der Partnerschule der HTL Braunau, verbracht. Er ist dankbar für die Erfahrungen, die er in Afrika machen konnte. Für ihn war der Sozialdienst in Uganda die beste Entscheidung seines Lebens.
Julius van de Ven – sein Vater ist Niederländer – wuchs in Döbriach am Millstättersee auf und hat dort 2019 eine Lehre als Elektriker abgeschlossen. Ein Freund hat ihn auf Idee gebracht Auslandszivildienst zu machen. „Da mich Afrika besonders interessiert hat, bin ich bei Internetrecherchen auf die ARGE Schulpartnerschaft bzw. den Verein CHICA gestoßen und hab‘ dann wegen einer Möglichkeit nachgefragt. Ich war zwei, drei Mal in Braunau und dann war es fix. Dass es so unkompliziert gegangen ist, die Stelle zu bekommen, hat mir sehr gefallen. Bei anderen Organisationen gibt’s komplizierte und aufwändige Bewerbungsverfahren“, erzählt Julius, dem es auch ein Anliegen war und ist für andere Menschen etwas Gutes zu tun.
Im Oktober 2019 ist er dann nach Uganda aufgebrochen und hat seinen Zivildienst in der Brother Konrad School angetreten. „Ich wurde wirklich mit offenen Armen in Uganda aufgenommen. Aus Fremden wurden in kürzester Zeit Freunde und die Freunde wurden dann rasch zu einer Familie, in der ich mich sehr wohl gefühlt habe“. Sehr gut gefallen haben ihm die Tätigkeiten, die er im Rahmen seines Dienstes ausgeführt hat. „Die Arbeit war sehr vielfältig. Ich haben von Elektroinstallationen, Metallarbeiten, Gartenarbeiten bis hin zu Tischlerarbeiten alles gemacht und so viel Neues gelernt. Besonders gefallen hat es mir, dass ich mit ganz wenig Mittel ausgekommen bin und ich denke, dass meine Fähigkeit zu improvisieren sehr gut ausgebildet wurde.“ Ein Punkt, den er sehr positiv findet war auch die Erweiterung der Sprachkompetenz. Innerhalb kurzer Zeit hat er seine Englischkenntnisse extrem verbessern und sich sehr gut verständigen können. Aber abgesehen von der Erweiterung der praktischen Kenntnissen und der sprachlichen Fähigkeiten sowie der vielen freundschaftlichen Beziehungen, die entstanden, hat er gelernt mit ganz wenig zufrieden zu sein. „Ich hab‘ einerseits gelernt sehr einfach und zufrieden zu leben, mit viel weniger auszukommen, als ich es von Österreich gewohnt war. Und andererseits schätze ich vieles, was wir in Österreich haben jetzt viel mehr und bin dankbar dafür. Das hätte ich ohne Sozialdienst nie realisiert.“
Die Möglichkeit, seinen Sozialdienst im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie abzubrechen hat Julius nicht genützt. „Ich hab‘ mich die ganze Zeit sehr sicher in Lira gefühlt und hab‘ keinerlei Anlass gesehen, nach Österreich zurückzukehren. In Lira hat es auch keine Ansteckungsfälle gegeben.“
„Ich kann jeden und jeder nur empfehlen so einen Zivildienst bzw. Sozialdienst zu machen. Ich bin mir sicher, dass das die beste Entscheidung meines Lebens bisher war. Ich weiß auch, dass ich in absehbarer Zeit wieder nach Uganda reisen und meine Freunde, meine zweite Familie wiedersehen werde“, so der Elektriker.
Werner Lengauer, der Obmann der ARGE Schulpartnerschaft und Bruno Plunger, der Obmann des Vereins CHICA haben sich bei Julius van de Ven herzlich für seine Arbeit bedankt. Sie weisen auch darauf hin, dass es sowohl in Uganda als auch in Nicaragua Sozialdienst/Auslandszivildienstplätze gibt und sie jederzeit gerne Interessentinnen und Interessent diesbezüglich beraten.
Julius van de Ven
hat Elektriker gelernt und ist nach Abschluss seiner Lehrer im Herbst 2019 als Sozialdiener in die Brother Konrad School nach Lira/Uganda gegangen. Trotz Corona hat er bis August 2020 seinen Zivildienst in Uganda abgeleistet.
Julius arbeitet als Elektriker in Kärnten.